Brot aufbewahren - Lagerung u. Haltbarkeit von Brot. Brot frisch halten.

Brot frisch halten.

Wie lange ist Brot haltbar? Kann man Brot im Kühlschrank lagern? Welcher Brotkasten ist am besten? Welche Alternativen gibt es? Wie bewahrt man Brot am besten auf, damit es möglichst lange hält? Fragen, die auftauchen – spätestens wenn man selbst backt und seinen Schatz so lange wie möglich aufbewahren will, ohne dass er anfängt zu schimmeln. Ich möchte dir in diesem Beitrag einen Überblick geben, wie man Brot frisch halten kann, worauf man achten muss und warum einige Dinge besser funktionieren als andere.

Jedes Brot verliert mit der Zeit an Wasser und wird dadurch trocken. Wie schnell das geht, bis dein Brot trocken wird, kann nicht verallgemeinert werden. Daher findest du hier meine Tipps, Informationen und ein umfassendes Video, wie man Brot frisch halten kann.

Wie bewahrt man Brot am besten auf, damit es möglichst lange hält? 

Wenn du dir die unzähligen Arten von Brotkästen, Brottüten, Brottaschen und damit meine ich jetzt nicht Modell und Farbe, sondern die verschiedenen Materialien anschaust. Und die Probleme der Raumtemperatur kennst, also im Sommer, ist es dem Brot zu warm oder im Winter trocknet es schneller aus, und jetzt noch beachtest das es an die 3000 unterschiedliche Sorten an Brot gibt, die alle andere Vorlieben haben, wird wohl jedem klar das dieses Thema komplexer ist als gedacht und nicht in einem Satz beantwortet werden kann. Daher geht es jetzt ins Detail … 

Schau dir gerne das ausführliche Video zum Thema Brot frisch halten und richtige Brotaufbewahrung von meinem Brotbackautomatenkanal auf YouTube dazu an.

Verschiedene Brotsorten = verschiedene Haltbarkeit.

Jede Brotsorte hat verschiedene Vorlieben und somit eine unterschiedliche Haltbarkeit.

  • Ein helles Weizenbrot hat die kürzeste Haltbarkeit, mit ca. 2 Tage.
  • Ein Weizenmischbrot ist ca. 2 bis 4 Tage haltbar.
  • Und ein Vollkornbrot ist schon 3–5 Tage haltbar.
  • Am längsten haltbar ist ein Roggenbrot oder Roggenschrotbrot, das hält sich schon mal 7 bis 9 Tage.

Und wenn man sich mit der Haltbarkeit von Brot beschäftigt, dann können jetzt hauptsächlich zwei Dinge mit deinem Brot passieren:

Entweder trocknet dein Brot aus oder es schimmelt. 

Es trocknet deswegen aus, weil in der Stärke des Mehls das Wasser gebunden ist und das wird nach und nach wieder abgegeben. Schimmelpilze haben dagegen es besonders gerne, wenn es warm und feucht ist. 

Jetzt ist also die Kunst, das Brot feucht zu halten, ohne dass es schimmelt. 

Bei der Zubereitung des Teiges kannst du das „Altern“ beeinflussen:

Brot frisch halten und die Haltbarkeit des Brotes schon bei der Zubereitung des Brotteigs beeinflussen. Hier hast du folgende Möglichkeiten, um das Brot länger frisch zu halten.

  • Je mehr Wasser im Teig ist, desto länger dauert das Altern und somit das trocken werden des Brotes.
  • Dunkle, schalenreiche Mehle und Schrote wie Roggenvollkorn oder Roggenschrot verbessern die Verquellungsfähigkeit des Teiges. Damit sorgen sie für eine bessere Stärkeverkleisterung und bewirken so eine längere Frischhaltung.
  • Daneben kannst du durch weiche, kühle Teige oder Zusätze wie Buttermilch, Fette oder Restbrot die Stärkeverkleisterung verbessern. Gut verkleisterte Stärke hält die Brotkrume länger feucht.
  • Die Zugabe von Restbrot, also altes, trockenes, übrig gebliebenem Brot, zu deinem Teig verbessert nicht nur die Haltbarkeit des Brotes, sondern gibt ihm außerdem einen intensiveren Geschmack. Zugeben solltest du aber natürlich nur einwandfreies, getrocknetes Restbrot, das vor der Verwendung mit einer Mühle oder einem Rollholz zu einer Art Paniermehl verarbeitet worden ist. Weiche es dann für 2 bis 5 Stunden in warmem Wasser ein und gib es anschließend (bis zu 5 % der Gesamtmehlmenge) zu deinem Teig.
  • Eine schöne knusprig ausgebackene Kruste erhöht ebenfalls die Haltbarkeit eines Brotes

Brotaufbewahrung – Welche Materialien?

Die meisten Backwaren, die du in einer Bäckerei einkaufst, bekommst du in Papier. Und das hat auch einen triftigen Grund. Papier ist ein sogenanntes halbdurchlässiges Material. Bedeutet, die Feuchtigkeit kann zwar raus und rein, also es findet ein Feuchtigkeitsaustausch statt, aber grobe Verunreinigungen vom Schmutz bleiben draußen. Durch diesen Feuchtigkeitsaustausch bleibt die Kruste knusprig. Allerdings trocknet das Brot natürlich schneller aus. 

Plastik hingegen ist ein komplett undurchlässiges Material. Das heißt, die Feuchtigkeit kann nicht nach außen und auch nicht nach innen. Dadurch bleibt das Brot länger saftig und weich. Auf der anderen Seite wird die Kruste schneller weich, was durchaus gewünscht sein kann, aber durch die hohe Feuchtigkeit kann schneller Schimmel entstehen. Gerade im Sommer ist das ein Problem, da sich dein Brot die Seele aus dem Laib schwitzt und logischerweise schnell zu schimmeln anfängt.

Der Stoffbeutel* vereint weitestgehend die Vorteile des Papiers und ist mehrfach verwendbar und waschbar. Den gleichen Effekt hat auch ein Küchen- oder Geschirrhandtuch, hier drin findet der Feuchtigkeitsaustausch statt, sodass die Kruste schön knusprig bleibt und es nicht so schnell zu schimmeln beginnt. Das Brot trocknet aber auch hier schneller aus. 

brotaufbewahrung. schwarzer brotkasten mit brot gefüllt.

Kurzfristige oder längere Brotaufbewahrung.

Auch hier ist es sinnvoll zu unterscheiden, ob du dein Brot längere Zeit aufbewahren willst oder nur kurzfristig. Im Prinzip gibt es dafür drei Materialien. Wobei eigentlich vier. Den unterschätze dein Brot nicht. Du kannst es auch einfach ohne Umverpackung an der frischen Luft aufbewahren. Stelle es, falls es schon angeschnitten ist, auf die Schnittfläche, damit es dort nicht austrocknet. 

Kurzfristige Aufbewahrung, für 1 bis 2 Tage.

Was auch klar sein sollte, ist, dass das Brot nicht in Scheiben, sondern immer am Stück aufbewahrt werden sollte. Die Brotscheiben trocknen natürlich viel, viel schneller aus, da die Schnittflächen dann zu groß sind. Die Kruste vom Brot ist gewissermaßen schon selbst wie ein Behälter, wie ein Safe, wo die Feuchtigkeit schön drinbleibt und wenn du es in Scheiben schneidest, zerstörst du diesen Schutz und die Feuchtigkeit kann viel schneller raus. Also schneide dir dein Brot nur nach Bedarf in Scheiben, das ist die allerbeste Lösung. 

Längerfristige Aufbewahrung, für 2 bis 7 Tage.

Kommen wir zu der längerfristigen Möglichkeit. Hier habe ich mir vier Aufbewahrungsvarianten herausgesucht, natürlich gibt es noch andere, aber ich habe mich für die vier Klassiker hier entschieden.

Die Plastikbox*, die auch, ähnlich wie die Plastiktüte, ein komplett undurchlässiges Material ist, hat aber den Vorteil, dass der Behälter gut gereinigt werden kann und sogar in die Spülmaschine darf.

Tontopf, oder der Klassiker Römertopf* sowie die Keramiktöpfe mit Luftlöchern* haben den Vorteil, dass sie die Feuchtigkeit etwas regulieren können, dadurch schimmeln die Brote etwas weniger, aber gleichzeitig bleibt die Kruste noch etwas knusprig. Für mich eigentlich fast die beste Lösung … zu meinem Favoriten komme ich gleich noch … 

Dann gibt es noch Holzboxen oder Kästen*, die aus verschiedenen Hölzern oder Gräsern gefertigt sind. Sie sind ebenfalls atmungsaktiv und können den Feuchtigkeitsunterschied zwischen Brot und Umgebung optimal ausgleichen und schützen somit längere Zeit vor Schimmel. Einen einzigen Nachteil finde ich hier, dass er nicht so leicht zu reinigen ist wie ein Keramikkasten.

Wichtig ist hier noch zu erwähnen, und das gilt für alle Brotaufbewahrungsgefäße, dass du diese am besten mit Essigwasser regelmäßig reinigst. Essig hat den großen Vorteil, dass er Schimmel extrem gut vorbeugt.

Und zuletzt noch die Boxen aus Edelstahl oder Metall. Die haben die gleichen Vorteile wie bei den anderen Gefäßen, allerdings ist der Feuchtigkeitsaustausch nicht ganz so gut. Die Metallgefäße riegeln, ohne Luftlöcher, alles hermetisch ab als unter anderem das Ton- oder Holzgefäß. Wenn du allerdings auf eine super gute Reinigung Wert legst und dir der hygienische Aspekt am wichtigsten ist, bist du mit einem Metallgefäß gut bedient.

Alternativ, also zu den Boxen oder Kästen, kannst du einen Stoffbeutel benutzen. So mache ich das nämlich, ich stecke das Brot in den Beutel und lege es in den Brotbackautomatenkasten. Sorge für etwas Belüftung. Das ist für mich die praktikabelste Lösung.

Bei welcher Temperatur sollte man das Brot frisch halten? Brot im Kühlschrank lagern?

Die Umgebungstemperatur zur Lagerung von Brot spielt auch eine entscheidende Rolle, wie lange du dein Brot frisch halten kannst. Alles an Raumtemperatur von plus 8 bis 26 Grad ist für Brot optimal. Einzige Ausnahme: ein Roggenschrotbrot (Schwarzbrot). Dieses Brot gewinnt an Schnittfähigkeit, wenn es im Kühlschrank gelagert wird. Dafür sollte es anders als alle anderen Brotsorten nicht eingefroren werden. Nach dem Auftauen neigen nämlich die Scheiben zum Auseinanderfallen. Auch hier wird wieder klar, keine Regel ohne Ausnahmen.

Der Kühlschrank ist aber, vollständigkeitshalber erwähnt, für alle anderen Brotsorten keine so gute Option. Da trocknet dein Brot ganz schnell aus. Wenn du es kühl willst, dann richtig kalt, das heißt dann friere es ein. Hier kannst du auch Brotscheiben oder es komplett tiefkühlen, so kannst du es mehrere Monate lagern.

Alle anderen Brotsorten kannst du aber problemlos in der Küche lagern. Im Sommer würde ich mir einen kühleren Ort aussuchen, wenn du die Möglichkeit hast oder eben kleinere Brote backen, die du zeitnah verzehren kannst, ohne dass das Brot anfängt zu schimmeln.

Bei Schimmel, das ist klar, musst du das Brot entsorgen, da gibt es keine Alternative, weg mit.

Trockenes Brot nicht wegwerfen!

Wenn jetzt dein Brot etwas trocken geworden ist, gibt es einen einfachen Trick, steck die Scheiben in den Toaster, das reaktiviert das Brot kurzzeitig und schmeckt immer gut. Trockenes Brot musst du übrigens nicht wegwerfen. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das auch noch zu verwenden. Du kannst Paniermehl daraus machen, oder Brotsalat, Brotkuchen, Arme Ritter.

Tipp: Die leckersten Ideen, was man so aus Restbrot, also mit altem, hartem, trockenem, aber ansonsten einwandfreiem Brot alles machen kann, zeige ich dir bei den Rezepten – Brotverwertung

Brotsalat in Salatschüssel angerichtet

Zusammenfassung zum Brot frisch halten:

  • Brot sollte man an einem kühlen, sauberen Ort aufbewahren.
  • Brottöpfe oder Brotkästen* haben sich dafür am besten bewährt
  • Brotbeutel* halten das Brot zwar frisch, aber wesentlich kürzer als ein Brottopf*
  • Sollte dein Brotbackautomat gerade mal nicht in Gebrauch sein, benutze den Automaten als Brotkasten und bewahre darin dein Brot auf.
  • Plastiktüten und -gefäße sind dagegen nicht perfekt geeignet; sie schließen das Brot von der Luftzirkulation ab und fördern die Schimmelbildung.
  • Ungeeignet ist auch der Kühlschrank, der dem Brot durch seine trockene Luft zu viel Feuchtigkeit entzieht.
  • Trocken, luftig und nicht zu warm, so mag es das Brot am liebsten.
  • Angeschnittenes Brot, am besten immer auf die Schnittfläche stellen

Bei längerer Aufbewahrung empfiehlt sich das: Einfrieren.

In der Tiefkühltruhe hält sich Brot ein bis drei Monate lang. Vor dem Einfrieren solltest du das Brot auskühlen lassen. Zur besseren Portionierung kannst du das Brot auch in Scheiben geschnitten einfrieren. Damit die Brotscheiben nicht aneinanderkleben, legst du einfach Frischhaltefolie zwischen die Scheiben.

Auftauen lässt sich das Brot am schonendsten bei Zimmertemperatur, anschließend kannst du es noch für ca. 10 Minuten bei 220 °C in den vorgeheizten Ofen legen – so wird es außen knusprig und bleibt innen feucht.

Die richtige Aufbewahrung für Backzutaten.

Jetzt bleibt nur noch eine Frage zu klären: Wie du die Backzutaten richtig aufbewahrst. Das kommt natürlich immer ein wenig darauf an, worum es sich handelt.

Regal mit gläser mit Zutaten gefüllt zur Aufbewahrung
  • Alle pulverartigen Zutaten packst du am besten in luftdichte, wiederverschließbare Aufbewahrungsboxen*.
  • Butter, Milch, Eier und Co. hingegen gehört natürlich in den Kühlschrank.
  • Alles, was in Tüten abgepackt ist, z. B. Rosinen oder Sonnenblumenkerne, können auch darin weiterhin aufbewahrt bleiben. Verschließe die Tüten einfach mit einem praktischen Verschluss-Clip* oder mit einem Gummi, sodass keine fremden Gäste sich darin einnisten können.
  • Lagere das Mehl grundsätzlich an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort. Helle Mehle mit niedrigen Typenzahlen sind mehrere Monate haltbar. Je höher die Typenzahl, umso kürzer kann ein Mehl gelagert werden. Sobald die Packung geöffnet ist, macht es auch Sinn, das Mehl in ein gut verschließbares Gefäß umzufüllen. Hierfür eignen sich unter anderem luftdichte Gefäße wie Metalldosen, Gläser mit Schraubdeckel oder Plastikbehälter. Auf diese Weise kannst du das Getreideprodukt vor Luftfeuchtigkeit, Keimen und Ungeziefer, wie Mehlwürmern oder Mehlmotten, schützen.
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